Rope Skipping – Das Wichtigste in Kürze

Rope Skipping – neuer Schwung für das Seilspringen!

Gesund, bewegungsintensiv und die ersten Skills sind leicht erlernbar. Das sind die Stichworte, die Rope Skipping wohl am besten beschreiben. Von einer „Hinterhof-Beschäftigung“ entwickelte sich das Schnurspringen zu einer eigenständigen Sportart, die allerdings auch in den Bereichen Rehabilitation sowie Konditions- und Koordinationstraining zur Anwendung kommt. Auch im Breitensport findet Rope Skipping immer mehr Anklang. Es ist ein Sport, der nur geringen Material- und Platzaufwand bedeutet (gut gedämpfte Sportschuhe, Sportdress und ein Seil).

Die Entwicklung des Rope Skipping:

Richard „Mr. C“ Cendali war Football-Spieler und wurde von seinem Trainer aufgefordert, an seiner Kondition zu arbeiten. „Wie soll ich das tun?“ – „Also, … du kannst wählen, ob du die Treppenstufen des Stadions eine Stunde lang hoch und runter laufen möchtest, oder 15 Minuten lang Seil springst“ lautete die Antwort. Die Wahl als Football-Spieler war klar: da Seilhüpfen nur was für Mädchen ist, begann er die Stufen des Stadions auf- und abzulaufen. Das war kein Problem bis es anfing zu schneien und der glatte Untergrund ihm ernsthafte Probleme bereitete. „…oder 15 Minuten lang Seil springen“ erinnerte er sich. Also tat er es.

Burgenländische Teilnehmer/innen eines internationalen Rope Skipping Wettkampfes

Burgenländische Teilnehmer/innen eines internationalen Rope Skipping Wettkampfes

Doch schnell stellte das Seil keine Herausforderung mehr für ihn dar. Immer nur auf und ab zu springen machte überhaupt keinen Spaß. So begann er Criss-Cross, Side Swings, Double- und Mehrfachsprünge in seine Trainingseinheiten einzubauen. Das Training wurde erweitert in zweierlei Hinsicht: in der zeitlichen Dauer und im Schwierigkeitsgrad, und der Faktor „Spaß“ fand den Weg ‚in‘ das Seil.

Die Anzahl der Tricks wuchs ständig und Richard, der Sportlehrer war (und immer noch ist), dachte darüber nach, dass es allmählich an der Zeit wäre, „Rope Skipping“ seinen Schülern vorzustellen. Die waren begeistert von den Tricks und dieser Art Seil zu springen und begannen sofort, alle möglichen neuen Tricks, Kombinationen und Sprungmöglichkeiten zu erfinden. Rope Skipping war geboren.

In den frühen 1970ern begann Richard Cendali, Rope Skipping überall in den USA und im „Rest der Welt“ zu verbreiten. Wo er hinkam, brachte er Hunderte und später auch Tausende von Seilen mit. Ihm wurde freie Unterkunft und Verpflegung in Gastfamilien und die Möglichkeit angeboten, nach den Workshops seine Seile zu verkaufen, um die Reisekosten zu decken. Erzielte Überschüsse wurden zur weiteren Verbreitung der Sportart wieder eingesetzt. Seine Schüler wurden zum Rope Skipping Show Team und reisten mit ihm durch die ganze Welt.

Der österreichische Weg:

In Österreich haben sich seit Anfang der 1990-er Jahre einige Rope-Skipping-Vereine/Gruppen gebildet. Die ersten, die diesen Sport auch durch Auftritte in Fernsehshows bekannt machten, waren die Springer der Austrian Skip Company aus Grieskirchen. 2001 organisierte die Company auch die ersten Österreichischen Meisterschaften in der Mannschaftswertung. Das Austrian Rope Skipping Masters (Meisterschaften in der Einzelwertung) gibt es seit 2004. Der erste Demo Cup (Show) fand im November 2008 statt.

Disziplinen und Material:

Single Rope: Jeder Skipper springt mit einem eigenen Seil. Entweder allein oder synchron mit anderen Skippern. Das Seil besteht entweder aus einem Kunststoff und ist nur ca. 4-5 mm dick. Dadurch lassen sich auch Mehrfachdurchschläge leicht ausführen. Oder es ist ein sogenanntes Beaded Rope, das ist eine dünne Kunststoffschnur, auf der Kunststoffhülsen aufgefädelt sind.

Double Dutch: Zwei Skipper drehen zwei lange Seile in gegensätzlicher Richtung, um 180° versetzt (wenn das eine Seil oben ist, ist das andere unten). Ein oder mehrere Skipper springen in den Seilen. Double Dutch wird hauptsächlich mit Beaded Ropes (siehe oben) gesprungen.

Wheel: Zwei oder mehr Skipper springen mit der den Skippern entsprechenden Anzahl an Seilen. Die Seile werden in die gleiche Richtung, aber immer um 180° versetzt gedreht (wenn die Seile 1, 3, 5, ….. oben sind, dann sind die Seile 2, 4, ….. unten). Wheel Ropes sind Beaded Ropes.

Wichtig: Das Seilmaterial ist ein entscheidender Faktor, damit Rope Skipping Spaß macht. Die heutigen Seile sind beweglich in den Griffen gelagert. Die Sprungschnüre aus Hanf, die man in den Schulturnsälen vorfindet, sind jedenfalls nicht wirklich die richtige Wahl, um mit Rope Skipping sinnvoll zu beginnen. Ein echtes Skipping Rope kostet jedoch gar nicht viel und ist meist sogar im Sportfachgeschäft erhältlich. Check it!

Quelle: ÖFT